Zentralasien ist etwas anderes, deshalb geht es hier weiter mit dem Reisetagebuch Zentralasien
Golestan NP
Wir sind heute morgen von unserem Hotel aus in der Nähe von Amol relativ zeitig gestartet und hatten uns den „Amo Dordi Tourist Complex“ in der Nähe von Bojnurd als Tagesziel ausgeguckt. Die Route über ca. 550 km führte am Kaspischen Meer und Reisfeldern entlang durch den Golestan Nationalpark indem u.a. eine seltene Leopardenart lebt. Leoparden waren nicht zu sehen, dafür jede Menge einheimische Touristen die nahe der Straße umgeben von ihrem Plastikmüll campten.
Unser „Tourist Complex“ lag oberhalb der Stadt mit einer tollen Aussicht (siehe Foto) war aber eher ein Komplexchen und bestand aus ein paar sanierten Lehmbauten. Die drei Stehtoiletten waren mit einem kleinen Fußmarsch zu erreichen, Wasser im Zimmer gab es keines, auch kein Bett, dafür viele Teppiche. Zum Duschen hätte uns der Besitzer mit dem Auto irgendwohin gefahren.
Da haben wir uns doch für die Suche nach einer anderen Bleibe entschieden. Was auch gelang, wobei das gefundene Hotel deutlich gegen alle bisherigen im Iran abfällt. Sehr deutlich.
Das deutsche Fähnchen wurde uns im Restaurant beigestellt, nachdem sie erfahren hatten, woher wir sind. Der Spieß mit den Lammkoteletts war grandios!
Morgen wollen wir über die Grenze nach Turkmenistan in die Hauptstadt Ashgabat. Internet und solche Dinge sind dort nicht so weit verbreitet, deshalb könnte es also ab morgen eben eine Sendepause bis Usbekistan geben.
Kaspisches Meer
Beiden geht es besser, also starten wir in Richtung Kaspisches Meer. Golsana hat uns das schöne Hotel Narenjestan direkt am Strand empfohlen. Es sind nur knapp 4 Stunden Fahrt, aber dabei geht es durchs Gebirge und der Pass befindet sich auf etwa 2700 m, so hoch war der Froschkönig noch nie. Das Hotel ist wirklich nett, aber als sie erfuhren, dass wir gerne im Meer baden würden, ernteten wir nur verständnislose Blicke.
Teheran mit Hindernissen
Schon vor dem phantastischen Essen mit Golsana gestern, grummelte insbesondere Markus Magen schon bedrohlich. In der Nacht war es dann soweit, irgendeine Infektion brach durch. (Ob es vielleicht am kompletten Alkoholverzicht liegt?) Ausgerechnet jetzt, wo auf das beste Frühstücksbüffet seit seit Wochen auf uns wartete.Auch Kerstin fühlt sich nicht wohl. Markus hat sich mittags trotzdem auf den Weg gemacht zum Sa‘d Abab-Komplex, einem großen Park im Norden der Stadt, der u.a. auch zwei Paläste des Schahs beherbergt.
Heute Abend ging es dann doch noch zur Tabiat-Brücke, ein Ausflug der sich wirklich gelohnt hat. Eine futuristische Füssgängerbrücke auf drei Ebenen mit tollen Ausblick auf die Stadt.
Dinner in Teheran
Heute morgen ging es sehr früh los, schließlich sind es wieder mehr als 600 km nach Teheran und wir sind heute Abend mit Golsana und ihrem Partner zum Essen verabredet. Es war wieder sehr heiss und je näher man der Hauptstadt kam, desto ruppiger wurde der Verkehr. Aus drei Fahrstreifen werden gerne mal fünf gemacht und einen Blinker setzt außer uns niemand.
Das Hotel, in dem uns Golsana untergebracht hat, ist sehr schick und eine deutliche Klasse oberhalb der letzten Unterkünfte. Vermutlich werden wir einen Tag länger bleiben und uns Teheran morgen in Ruhe anschauen.
Welcome to Iran
Der Grenzübertritt lief freundlich, aber etwas schleppend ab. Kerstin musste separat als Passagier über die Grenze, Markus musste mit dem Auto durch. Alles in allem dauerte es ca 2,5 Stunden, kostete 30 Euro für einen Helfer, der den Formularkrieg erledigte und nochmal knapp 100 Euro für die Autoversicherung. Dann waren wir drin und konnten durchstarten in Richtung Täbris.
Knapp 300 km bei mehr als 40 Grad und deutlich schlechteren Straßen als bisher. Dazu jede Menge LKWs. Wenn bisher die albanischen Kfz-Lenker Favorit waren für den Preis der selbstmörderischsten Fahrweise, dann haben sie mit den Iranern zumindest ernsthafte Konkurrenz bekommen.
Übrigens, bei iranischen Fahrzeugen werden beim Grenzübertritt die Kennzeichen gewechselt, wie dieser freundliche Herr demonstriert.
Durch die Berge
Es war ein 750 km-Ritt, meist oberhalb von 1500m. Einige Pässe waren deutlich mehr als 2000m hoch. Deshalb war es mit maximal 35 Grad auch angenehm frisch. Auf dem Bild zu sehen übrigens der Ararat. Der Fluss unten der Euphrat.
Während Kerstin mit 110km/h unbehelligt durch geschlossene Ortschaften und sogar Polizeikontrollen brettert, bekam Markus einen Strafzettel wegen angeblichem Überfahren einer roten Ampel.
Dienstag, 30. Juli 2019
Durch das türkische Hinterland
Unser Hotel hat noch Luft nach oben. Viel Luft nach oben. So nett die beiden Jungs an der Rezeption und im Restaurant waren, so verkatert waren sie am nächsten Morgen und haben kaum das Frühstück auf die Reihe gebracht.
Das Bild haben wir heute der kleinen Stadt Cerkes, ca. 300 km östlich von Istanbul, aufgenommen. Vielen Dank für den Tee an Erdogan, dessen Familie uns behilflich war, das türkische Mautsystem zu verstehen.
Montag, 29. Juli 2019
Auto fertig!
Markus kommt Montag Mittag mit dem Bus zurück nach Kesan. Das Auto sei fertig und könne abgeholt werden. Aber beim Abholen mussten wir leider festgestellten, dass die Dachreling gebrochen ist. Vermutlich zu viel Spannung drauf gewesen, die Werkstatt ist unschuldig.
Nach kurzem Beratschlagen haben wir alles abgebaut und im Wagen verstaut. Nun ist der Kleine wirklich voll beladen.
Endlich können wir aufgebrechen und sind nördlich an Istanbul vorbei und haben über die neue Brücke den Bosporus überquert und sind jetzt in Asien. Auf dem Weg haben wir erstmals zwei andere Teams getroffen. wir sind nicht die letzen.
Eine wichtige Aufgabe für alle Teams ist es fleißig Spenden für einen guten Zweck zu sammeln.
Wir haben hierfür ein Spendenkonto eingerichtet, mit einem Klick auf den Button unten geht es direkt dorthin.
Vielen, vielen Dank an alle Spender!
Die gesammelten Spenden werden zur Hälfte an Cool Earth weitergeleitet.
Die andere Hälfte verwenden wir für ein Hilfsprojekt in Tansania (Nambala-Help) und für ein privates Hilfsprojekt an einer Schule in Ulan Bator in der Mongolei.
Cool Earth ist eine internationale NGO und setzt sich insbesondere für den Schutz des Regenwaldes ein. Hier geht's zur Seite Cool Earth .
Markus konnte sich schon selbst vor Ort in Nambala, Tansania von der effektiven Verwendung der Spendengelder in Nambala überzeugen. Umfangreiche Informationen gibt auf der Seite von Nambala Help.