Eine solche Reise hinterlässt Eindrücke. Hier nun jeweils die ganz persönliche Zusammenfassung von Kerstin und Markus.
Kerstin
Novosibirsk. Novosibirsk klinkt doch so wie:
Ende der Welt. Wäre die Erde eine Scheibe sollte ich mich auf gar keinen Fall über Novosibirsk hinaus begeben, man weiss ja nie. Kann es denn sein, dass wir seit der Ziellinie in Ulan Ude drei Tage
in Richtung Westen unterwegs waren nur um ans Ende der Welt zu kommen? Wo doch die "Scheibe" in Richtung Osten von Deutschland aus gesehen in Novosibirsk ihren Abschluss findet? Waren wir denn im
Niemandsland?
Gedanken dieser Art springen mich regelrecht
an während der langen Autofahrt. Leider passt das überhaupt nicht zu meinem Auftrag für die Webseite meine ganz persönlichen Glanzlichter zu setzen. Das Problem ist, ich muss die unglaubliche Reise
erst von Daheim aus Revue passieren lassen. Und das dauert! Auf hoher See bewegen die "Ausläufer" das Schiff oft so heftig wie der Sturm selber viele Kilometer entfernt. Je nach Position und
Fahrtrichtung.
Natürlich waren die Moscheen in Usbekistan
wunderschön. Vor der Reise habe ich mir in den Kopf gesetzt unbedingt die Blaue Moschee in Samarkand zu besuchen. Immerhin erbaut vom großen Timur ab 1399. Hat mir auch gefallen. Aber dieser
Wow-Effekt? Mir blieb vor lauter Ehrfurcht nicht der Atem stehen.
Das gleiche am Baikalsee. Wenn mir da der Atem
stehen blieb, dann weil es sehr kalt war und ich unbedingt ins Wasser musste. Die überschwingliche Resonanz der Ballade vom Baikalsee blieb bei mir aus.
Es waren die kleinen Augenblicke. Genau die,
die uns immer und überall unerwartet begegnen können. Jene, die uns wie ein zarter Windhauch berühren.
In Turkmenistan war - und wenn ich daran denke
bin ich immer noch - über die Verhältnisse erschrocken. Eine Diktatur, die Menschen ein wenig "gedrückt". Eine Art von kollektiver Traurigkeit; oder bilde ich mir alles nur ein? Weil ich doch in
meiner ach so tollen Aufgeklärtheit genau Bescheid weiss? Von Ashgabat sah ich zuvor Fotos, aber die konnten das bedrückende Gefühl nicht auslösen welches mich beim durchfahren der Stadt beschlich.
Süß - Sauer; Gruselig - Schön.
In der Karakumwüste, einige hundert Kilometer
von der Hauptstadt entfernt, fanden wir Unterschlupf in einer Tschaika. Wir sagen Raststätte dazu. Es war, als hätte die Zeit die Uhr dort nicht weitergedreht. Die Welt draußen hatte sie vergessen.
Der kleine Sohn der jungen Betreiberfamilie mühte und sorgte sich um seine junge Katze.
Am frühen Morgen ging ich bei genau diesem
Junge-Katzen-Gespann vorüber und da war er. Der Augenblick für den es sich gelohnt hat, sich auf den Weg zu machen.
Die Art wie der Junge seinen Arm zu seiner
kleinen "Minka" gestreckt hielt und die Art, wie der Junge seine kleine "Minka" angeschaut hat, war Ausdruck von Geborgenheit und Zufriedenheit. Von Lieben und geliebt
werden.
Ich bin dankbar für diese Reise weil ich
weiss, dass Reisen alles mögliche mit uns macht. Reisen öffnet die Sinne und die Sensibilität. Genau das möchte ich mir bewahren und mit in den Alltag hinübernehmen. Ich möchte bemerken, wenn mich
ein Windhauch berührt. Vielleicht stecke ich auch noch jemanden damit an?
Markus
Wir waren schneller als gedacht in Ulan-Ude und vieles war einfacher als vermutet. Alle Probleme unterwegs waren irgendwie lösbar, vielleicht manchmal sogar etwas weniger aufwändig als zuhause.
Hilfe war immer zu finden.
Mein persönliche Überraschung auf dieser Reise war Usbekistan, das ich gerne nochmals bereisen möchte. Xiva war ein echtes Highlight.
Ein weiteres Glanzlicht war sicherlich Istanbul, eine quirlige Weltstadt, die ich bestimmt nicht das letzte Mal besucht habe.
Und selbstverständlich waren Teheran und Golsana ein ganz, ganz großer Höhepunkt dieser Reise.
Kulinarische Höhepunkte jenseits von Westeuropa waren die Türkei, Iran und Usbekistan. Der absolute Tiefpunkt die Mongolei außerhalb von Ulan Bator.
Sollte ich eine derartige Reise nochmals unternehmen, dann jedoch nur mit zumindest Grundkenntnissen der russischen Sprache.
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